Wieder daheim

Wieder daheim

Das war es also. Unsere Reise durch 7 Länder ist nach 10 Wochen vorbei und wir haben vieles gesehen, vieles entdeckt, vieles gelernt und vieles erlebt. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen, so viel Leckeres gegessen, in fremde Kochtöpfe geschaut, die oft sehr bewegende Geschichte der Länder kennengelernt. Viele Menschen haben uns ihre Türen und Herzen geöffnet und von ihrem Weg erzählt.

Wir haben auf unserem Weg viel Armut, aber auch viel Reichtum gesehen. Wir haben gesehen, wie glücklich wir uns im Westen schätzen können – per Zufall in einem Teil der Welt geboren zu sein, in dem man genug zu Essen, finanzielle Hilfen bei Problemen, fließend Wasser, eine funktionierende Kanalisation und Müllabfuhr, Rechtsstaat, Pressefreiheit und Datenschutz sowie eine vergleichsweise gut funktionierende Verwaltung hat. Wie gut es auch ist, dass wir in einem Teil der Welt leben, in dem die Unterschiede zwischen den 1% und den 99% (noch) nicht ganz so groß sind.

Die Reise hat uns wieder ins Bewusstsein gerückt, wie privilegiert wir doch sind. Wir haben so viele Menschen getroffen, die es nicht mal in die Hauptstadt des Landes, ja vielleicht nicht einmal in die nächstgrößere Stadt schaffen in ihrem ganzen Leben, für die Reisen in ferne Länder ewig währende Träume bleiben. Zwei Tage lang sind wir in Myanmar gewandert – mit einem Menschen aus einem Dorf, in dem es eben noch kein fließend Wasser gibt, man zum Toilettengang in ein kleines Häuschen geht und das Wasser zum Trinken vom Brunnen im Nachbardorf geholt wird. Es fällt nun viel schwerer, das zu vergessen und man wünscht sich, dass alle Gegner von Menschen- und Nächstenliebe einmal 2 Wochen in solchen Regionen verbringen. Um zu sehen, wie Menschen woanders leben und wie herzlich Menschen doch überall auf der Welt sind. Man hat uns so herzlich in fremden Tempeln, Moscheen und Kirchen empfangen, man hat uns gegrüsst, zugewunken und von Herzen kommendes Lächeln geschenkt. Und ja – das akute Thema der Flüchtlinge war auch auf unserer Reise Thema. Immer wieder wurden wir von anderen Reisenden angesprochen – wie das so wäre mit den Flüchtlingen. Deutschland wurde meistens gelobt für das, was passiert. Dafür, dass unsere Kanzlerin viel Nächstenliebe zeigt und dass wir auf einem schweren und doch so richtigen Weg sind.

10 Wochen klangen am Anfang so viel. Kennt ihr das Gefühl, wie schnell ein 2- oder 3-Wochen-Urlaub vorbeigeht? Wenn man nach der Hälfte schon das Gefühl hat, dass nun die letzten Tage kommen und man eigentlich noch länger in der Ferne bleiben möchte? Wir hatten nach 5 Wochen das Gefühl, dass wir noch soviel Zeit haben und nach den 10 Wochen nun auch das Gefühl, dass es okay ist, wieder nach Hause zu fahren (ehrlich gesagt können wir uns nun weniger vorstellen, für ein oder mehrere Jahre durch die Welt zu reisen – auch ein befreiendes Gefühl).

Unsere Reiseroute hätten wir im Nachhinein lieber etwas abgewandelt. Am Ende – wenn die Puste schon etwas raus ist – erst durch Angkor Wat und dann durch Kuala Lumpur & Singapur zu spazieren, war schon anstrengend. Vor allem, weil wir davor ja relativ tiefentspannt waren. So war es jetzt auch Okay – aber beim nächsten Mal würden wir den Strandurlaub lieber nach hinten verlegen. Eine mögliche Route wäre vielleicht ein Flug nach Yangon, zwei Wochen in Myanmar, dann weiter nach Kambodscha, Halbzeit am Strand in Phu Quoc, Vietnam nach Oben reisen, durch Laos und Kambodscha und dann durch Thailand inkl. Bangkok und am Ende auf einer Insel dort relaxen. Singapur und Kuala Lumpur lohnen sich für zwei Nächte – das ist aber schon grenzwertig und etwas anstrengend. Die beiden Städte könnte man spontan je nach Lust & Laune oder Flugangeboten einplanen und z.B. von Bangkok, Siem Reap oder Ho-Chi-Minh-City (von diesen Städten gibt es mehr Flüge!) dort hinfliegen.

Julia und ich haben auch dazu gelernt. Gelassenheit vor allem. Der Bus kommt nicht, er kommt zu spät, er fährt anders, als man es vermutet. Irgendwie kommt man immer ans Ziel und viel Planung wäre am Anfang gar nicht notwendig gewesen. Man muss auch nicht immer alles verstehen, was passiert. Eine schöne Erfahrung war es auch, andere Reisende auf dem Weg kennenzulernen und mit ihnen einen Teil des Weges zu reisen. Wir haben neue Freunde in Bristol, Luzern, Buenos Aires, Montreal, Connecticut oder München gewonnen.

Wir haben auf Schiffen den Ayeyarwady in Myanmar und den Mekong in Laos befahren, wir sind auf einem Boot zum Sonnenaufgang über den Inle Lake geschippert. Wir haben in Bussen den einen oder anderen Überholvorgang überlebt und Landschaften an uns vorbei ziehen gesehen, Flugzeuge haben uns sicher in ferne Länder gebracht, wir sind stundenlang in oder mit Tuk-Tuks, Taxis, Motor-Taxis, Mopeds, E-Scootern, Kutschen und Fahrrädern durch die Gegend gefahren, wir sind 2 Tage durch glühende Hitze gewandert und sind in den 70 Tagen je Person etwa 1.000.000 Schritte gelaufen (danke fürs Mitzählen, Fitbit!).

Zu den schönsten Orte unserer Reise gehören einige Großstädte: das dynamisch-wachsende Phnom-Penh, die eher beschauliche Hauptstadt Vientiane, das Essens-Paradies Bangkok und am Ende Kuala Lumpur. Besonders gut hat es uns in Kleinstädten gefallen – in Chiang Mai im Norden von Thailand, im beschaulichen Luang Prabang, im schön beleuchtenden Hoi An (trotz des miesen Wetters) oder in Kampot. Kulturell besonders faszinierend waren Bagan & Angkor Wat und landschaftlich wunderschön die Halong-Bucht in Cat Ba. Traumhaft war schließlich der Strand-Aufenthalt auf der Insel Phu Quoc.

Julia und ich haben überlegt, ob wir die besuchten Länder mit genau einem Wort beschreiben können – mit einem Attribut, welches es für uns persönlich ausgezeichnet hat. Myanmar war Abenteuer, Thailand steht für Essen, Laos eher für Gemütlichkeit, Vietnam für die bezaubernde Landschaft, Kambodscha für Menschen, Singapur für Fortschritt und Kuala Lumpur für den schönen Infinity-Pool, den wir dort im Hotel hatten 🙂

Wir sind dankbar, dass wir das alles erleben durften. Dankbar auch dafür, dass wir keine großen Probleme hatten. Nun sind wir wieder daheim und der Alltag hat uns bald wieder. Diesen Blog werden wir offen halten – als Quelle für andere Reisenden und natürlich, damit wir hin und wieder in den Erinnerungen schwelgen können.

Danke dafür, dass ihr Teil unserer Reise gewesen seid!

Fazit: Vietnam

Fazit: Vietnam

Mit der Ausreise aus Vietnam ist unser nächstes Fazit an der Reihe. Nach den sehr schönen Eindrücken aus Myanmar, Thailand und Laos haben wir in Vietnam einige nicht so schöne Erfahrungen gemacht. Nicht falsch verstehen – Vietnam ist sicherlich ein schönes Land und viele Reisende haben uns von tollen Orten und Begegnungen berichtet.

Auch wir haben viele nette Menschen getroffen. Insgesamt hatten wir aber eher den Eindruck, dass die Menschen in Vietnam im Vergleich etwas weniger freundlich waren als in den anderen von uns bereisten Ländern. In keinem anderen Land hatten wir mehr das Gefühl, dass man Touristen gerne übers Ohr haut, das doppelte oder dreifache vom lokalen Preis nimmt und sich dann gemeinsam mit anderen Einheimischen an der Abzocke bzw. Verarsche von Touristen erfreut.

Einige Beispiele: Man betritt ein Restaurant und wird einfach komplett ignoriert. An einem anderen Straßenstand wurde unsere Anfrage nur mit einem Lachen quittiert und hinterher dann mit der Familie getuschelt. Als wir ein anderes Mal in einer Bar saßen, kam eine Frau mit Krabbenchips des Weges und Julia kaufte eine Tüte. Allerdings gab die Frau uns nicht wie vorher vereinbart Wechselgeld, sondern knallte uns im Weggehen eine zweite Tüte auf den Tisch. In einem Essens-Markt wurde eine alte Frau wütend, weil wir ihre Produkte nicht kaufen wollten. Sie schaute uns böse hinterher, rief ihren Kolleginnen etwas zu und äffte uns nach. Am letzten Tag in Hoi An sahen wir einen Vietnamesen auf einem Wasserbüffel, der uns heranwinkte. Julia freute sich und ging zum Wasserbüffel. Als Julia nicht auf dem Wasserbüffel reiten wollte und der Mann kein Geschäft machen konnte, schubste und schlug er Julia einfach weg. In einem Restaurant in Saigon stellte man uns zu unserem bestellten Essen einen weiteren Teller mit etwas zu Essen hin – dies ist oft der Fall und noch nie sollten wir für etwas bezahlen, was wir nicht bestellt hatten. Doch hier sollten wir auf einmal diesen Teller bezahlen.

Auch mit einem Taxi hatten wir das erste Mal auf unser Reise eine schlechte Erfahrung. Auf Phu Quoc fragten wir vor einer Fahrt nach einem Fixpreis und zeigten mehrmals das Geld bzw. wiederholten unser Anliegen, der Mann gab uns zu verstehen, dass er verstanden hatte – und dann fuhren wir doch mit Meter und zahlten letztendlich das Doppelte.

Wir könnten noch mehr aufzählen. Es kann natürlich auch sein, dass sich unser Blickwinkel auf Dinge in diesem Land mit der Zeit geändert hat. Wir scheinen allerdings nicht die einzigen mit schlechten Erfahrungen in Vietnam zu sein. Nur etwa 5% der Touristen kehren nach Vietnam zurück (zum Vergleich: In Thailand sind es 50%) und es gibt Blogeinträge wie „Why I’ll never return to Vietnam“ oder wütende Forendiskussionen über den gelben Bus von Danang nach Hoi An, bei dem Touristen den dreifachen Preis gegenüber „Locals“ zahlen sollen.

Nunja, vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech mit Vietnam. Nach unser Landung in Hanoi hatten wir das erste Mal auf unser Reise schlechtes Wetter – es war 10 Grad kälter als davor und hat dann über eine Woche lang immer wieder mal geregnet. Außerdem war unser gebuchtes Hotel überbucht und man steckte uns zum gleichen, bereits bezahlten Preis in ein weniger gutes Hotel (was wohl in Hanoi öfters vorkommt und eine Art Scam ist). Hanoi selbst war uns ja auch einfach zu hektisch und Hue bei Regen nur halb so hübsch.

Wie oben schon geschrieben, hatten wir natürlich auch tolle Erfahrungen in Vietnam. Die Stadt Hoi An ist wunderschön, die Halong-Bucht sowieso und auch die Insel Phu Quoc ist allemal eine Reise wert. Landschaftlich gehörte Vietnam zu den schönsten Ländern unserer Reise. Gerade im ländlichen Bereich gab es zudem viele nette Menschen, die uns ein Hallo zu riefen und uns ein Lächeln schenkten – ohne dass sie uns etwas verkaufen wollten. Bei zwei Homestays (= eher kleinere Hotels, bei der man mit der Familie zusammenwohnt) hatten wir zwei sehr bemühte Gastgeber. Geschmackstechnisch fanden wir die Suppen im Land sehr lecker und die Frühlingsrollen am Leckersten – überall im Land gab es diese kleinen und frisch zubereitenden Rollen. Die werden wir zu Hause auch mal nachkochen!

Das ist alles wie gesagt nur unsere persönliche Erfahrung. Natürlich können wir in etwa 2 Wochen in einem Land nur die Oberfläche einer Kultur kennenlernen. Unsere (naiven?) Fazits sind unsere persönlichen, subjektiven Gedanken – nicht mehr und nicht weniger. Wir haben nicht das ganze Land kennengelernt und unsere Eindrücke basieren auf flüchtigen Begegnungen. Andere Reisende haben berichtet, dass sie Vietnam und die Menschen darin sehr nett fanden. Wir dagegen haben uns halt in den zwei Wochen im Land nie so wirklich heimelig gefühlt – das kann passieren. Nun freuen wir uns jedenfalls auf Kambodscha.

Phu Quoc

Phu Quoc

Bei diesem Blogeintrag können wir es sehr einfach machen. Der Flieger hat uns in Phu Quoc abgesetzt und nachdem wir abends noch in den Hotelpool gesprungen sind, sahen dann die folgenden Tage folgendermaßen aus:

Tag 1: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 2: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 3: Morgens Frühstücksbuffet, tagsüber am Strand – abwechselnd Planscheinheiten und leckere Mocktails, abends Happy Hour, dann lecker Essen gehen.

Tag 4: Einige Erledigungen in der Hauptstadt der Insel (Duong Dong) – z.B. Postkarten einwerfen oder die Fähre zurück zum Festland buchen, danach ging es an den Pool, dann Happy Hour und lecker Essen gehen.

Tag 5: Siehe Tag 1-3.

Das erklärt auch, warum wir so lange nichts von uns hören lassen haben. Wir haben einfach faul rumgelegen und auch die Hände vom Laptop gelassen. Die Insel Phu Quoc selbst ist sehr schön (auch wenn wir nur 2 Strände gesehen haben – es soll noch einige schönere geben) und unser Hotel wirklich wunderbar – bisher wohl das Beste auf der ganzen Reise. Wir hatten tolle Bungalows (mit einer Draußendusche und -toilette) und es gab die oben erwähnte Happy Hour (eine Auswahl an Cocktails an dem Tag umsonst) – auch vom Baulärm auf der Insel haben wir nichts mitbekommen, da das Hotel außerhalb der Stadt und weit entfernt von anderen Resorts lag.

Hoi An

Hoi An

Endlich, endlich ging es an den Strand! Juchu! Nach 6 Wochen in Asien hatten wir die Wettervorhersage von Hoi An bemüht und bei 33° Grad gleich 4 Nächte in einem Familien-Homestay am Strand in Hoi An gebucht. Doch unsere Vorfreude wurde von Tag zu Tag geringer – das Wetter hatte sich plötzlich geändert und auf einmal war es auch in Hoi An regnerisch und kalt.

Aber zurück zum Anfang. Von Hue nahmen wir am Samstagmorgen einen Minibus nach Hoi An. Dessen Vorteil war, dass er uns am Hotel abholte, direkt zu unserem neuen Hotel brachte und vor allen Dingen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg anhielt. Dies waren eine alte hölzerne Brücke mit einem lokalen Markt, ein berühmter und schöner Strand sowie eine Felsformation in Da Nang namens Marble Mountain. Bei letzterem gibt es verschiedene Pagoden (zum Beispiel eine wunderschöne in einer großen Höhle mit hohen Decken) und die Möglichkeit, durch diverse Höhlen mit engen Spalten zu klettern – das war recht abenteuerlich und nicht so befestigt / gesichert, wie man es von daheim kennt. Auf dem erwähnten lokalen Markt hatten wir übrigens erstmals einen Kaffee, den man nicht trinken konnte. Der Kaffee war megastark und da die Milch aus war, hat uns die Verkäuferin kurzerhand etwas Joghurt in den Kaffee getan!? Die Fahrt mit dem Minibus führte auch über den Hai-Van Pass – dabei hat man wunderschöne Aussichten auf das Meer (wir aber leider nur auf viel Nebel). Eine Fahrt mit dem Minibus (10$) ist jedenfalls empfehlenswert und eine gute Möglichkeit, die Strecke von Hue nach Hoi An zu bewältigen.

Tag 1 (Windig-kalt, sieht nach Regen aus)

In Hoi An angekommen sind wir erst einmal den Strand heruntergelaufen. Spannenderweise sind wir dabei in eine Hochzeit „geplatzt“: Während wir am Strand in den Liegen eines schönen Resorts lagen, ging neben uns am einige Meter weiter aufgebauten Pavillon die Zeremonie los. Das ist soweit nichts besonders – hier in Asien hat man das Gefühl, das alle 500 Meter irgendwo gerade eine Hochzeitszeremonie stattfindet. Dies war allerdings eine „Western“-Hochzeit – wie wir später erfahren haben, eine australisch-englische. Da liegt Vietnam halt in der Mitte. Jedenfalls, wenn man nicht irgendwo im Pazifik feiern möchte. Es sah alles wie in einem Film aus – Pech hatten die Anwesenden jedoch mit dem Wetter. Es war wirklich kalt und windig. Schönes Wetter für eine Hochzeit sieht anders aus.

Was für das Hochzeitspaar wirklich doof gelaufen ist, sollte für uns auch unschön sein. Die 4 Tage in Hoi An – eigentlich als Strandurlaub geplant – waren regnerisch, grau in grau und kalt. Das war anders geplant. Aber gut – wir haben das Beste daraus gemacht.

Gegenüber von unserem Hotel am Strand lagen vier oder fünf Restaurants. Da die Gäste aufgrund des Wetters ausblieben, belagerten uns Menschen von allen Seiten, man möge doch („please, please“) in ihr Restaurant kommen. Wir hatten uns für das gut bewertete Fisch-Restaurant Lucky Beach entschieden, hier waren wir an dem Abend die einzigen Gäste! Eine kleine Anekdote: Der jüngste Sprössling heißt übrigens nun nach dem Restaurant entsprechend „Lucky“. Kann man mal machen!

Tag 2 (Viel Regen, später grau)

Mit dem Taxi ging es nach Hoi An Stadt (unser Hotel war ja am Strand 5km außerhalb). Hoi An ist wirklich wunderschön und allemal eine Reise wert. Es ist eine schöne Kleinstadt mit zum Teil für den Verkehr gesperrten Einkaufsstraßen und vielen schönen Häusern und Geschäften darin. Wir sind also umhergelaufen und haben hier und dort gestöbert. Gut vertreten ist hier z.B. North Face – mit Preisen von 25-30 Dollar für eine Regenjacke. Ob diese gefälscht sind, in der gleichen Fabrik wie das Original fabriziert werden oder aufgrund von Fehlern in Vietnam verblieben sind, konnten wir nicht restlos herausfinden. Leider waren die Verkäuferinnen ziemlich aufdringlich und wollten die Kunden partout nicht ohne Verkauf aus dem Laden lassen – manchmal wurden sie sehr emotional: „You PROMISE you come back later?“ (Kulleraugenblick)…

Weil wir einige Zeit zu vertreiben hatten und das Wetter für andere Aktivitäten eher ungeeignet war, haben wir uns für eine Cocktail-Happy-Hour entschieden – in einer Bar mit einer schönen Aussicht auf den Fluss genossen wir günstige Sommer-Cocktails. Danach wanderten wir durch das stimmungsvoll beleuchtete Hoi An. Seinen besonderen Reiz entfaltet Hoi An nämlich abends, wenn überall in der Stadt die Laternen angehen. Auf dem Fluss schwimmen Kerzen, in den Bäumen oder an den Häusern hängen überall bunte Laternen. Alles ist festlich oder eher kitschig beleuchtet. Aber wunderschön anzusehen. Nach einem leckeren Abendessen mit Frühlingsrollen und dem traditionellen Kao Lau (einem Reisnudelgericht) ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel.

Tag 3 (Grauer Himmel und frisch!)

Heute wagten wir uns an den Strand. Es war nach den vielen Wochen eine tolle Erholung, die Füße hochzulegen. Allerdings war nicht daran zu denken, ins Wasser zu gehen. Und am frühen Abend wurde es dann auch zu frisch – daher ging es früh zum Hotel und dann zu einem zweiten Abendessen zum Lucky Beach Restaurant.

Tag 4 (Grauer Himmel)

Heute entdeckten wir mit dem Fahrrad die Gegend um Hoi An (ist dem geneigten Leser eigentlich aufgefallen, dass Hoi An ein Anagramm von Hanoi ist?). Das Land ist flach und die Landschaft schön – was will man mehr? Bei unser Tour entdeckten wir einen schönen Fluss mit einem schönen Restaurant am Ende des Weges am Fluss und einer schönen Aussicht über den Fluss. Da konnten wir kaum Nein sagen – wir wollten eigentlich einen Kaffee trinken, endeten aber aus Versehen mit Frühlingsrollen: weil diese a) einfach zu lecker sind, b) das Restaurant von einem Koch geleitet wird, der laut Bewertungen sehr gut ist, c) dieser sogar Kochkurse für Touristen anbietet, die gerade d) lecker riechende Frühlingsrollen zubereiteten. Nach den leckeren Frühlingsrollen ging es dann wieder aufs Rad und die Straßen entlang nach Hoi An. Da das mit den Cocktails gestern in der Bar so gut geklappt hatte, haben wir die Bar einfach erneut aufgesucht. Noch im Tageslicht ging es schließlich zurück zum Hotel. Spannend war unsere Abendessen-Erfahrung: Wir mieden diesmal Lucky und ihre Eltern, um etwas Neues zu entdecken und wanderten die Straße herunter. Schließlich landeten wir in einer Art Garagen-Restaurant, in dem wirklich nur „Locals“ saßen. Dorthin verirren sich nun wirklich kaum Touristen und mit Händen und Füßen und der Hilfe eines anderen Gastes konnten wir unser Essen bestellen. Dabei waren viele Blicke auf uns gerichtet. Entweder weil wir gefühlt das doppelte wie sie bezahlten und man zuschaute, wie man uns übers Ohr haute oder weil man wirklich daran interessiert war, uns Touristen zu betrachten. Uns war es egal – der Fisch war lecker.

Tag 5 (Die Sonne scheint!)

Ja, was soll man sagen. Pünktlich zu unserer Abreise hat es die Sonne geschafft, Hoi An wieder für sich zu entdecken. Um 11 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen. Das hat uns aber nicht daran gehindert, vorher noch einmal an den Strand zu gehen. Wir waren sogar kurz im Wasser!

Das Taxi brachte uns schließlich zum Flughafen von Danang. Da das mit dem Strandurlaub in Hoi An nichts war, hatten wir uns spontan entschieden, von Saigon (dort ging unser erster Flug hin, den wir schon vor längerem gebucht hatten) direkt weiter zur Insel Phu Quoc zu fliegen. Dort waren es laut Wettervorhersage (…) 33° Grad.

Liest eigentlich jemand unsere..zum Teil.. doch recht langen (*hust*) Einträge? Dann würden wir uns über einen Kommentar freuen 🙂

 

Zugfahrt und Hue

Zugfahrt und Hue

Aufgrund der Form des Landes gibt es nur zwei sinnvolle Wege, Vietnam zu bereisen: Vom Norden in den Süden oder umgekehrt. Für uns ging die Reise nun weiter in den Süden. Nach unser schönen Zeit auf / in Cat Ba war Hue unsere nächste Etappe. Die Reise dorthin dauerte fast einen ganzen Tag: Erst mussten wir wieder mit einem Bus über die Insel, mit dem Schiff zum Festland und dann mit einem anderen Bus zurück nach Hanoi. Etwas unschön war, dass es bei den zahlreichen Wechseln der Transportmittel meist in Strömen regnete. In Hanoi angekommen mussten wir neben unseren Versuchen, uns nicht überfahren zu lassen, in Bahnhofsnähe mit unserem Gepäck einige Stunden bis zu unserer Weiterfahrt mit dem Zug überbrücken. Wir füllten unsere Mägen mit vietnamesischer Suppe und dann ging es in ein Café – dort surften wir oder schrieben Blogeinträge.

Lustigerweise war am Bahnhof in Hanoi – immerhin die zweitgrößte Stadt des Landes – schon viele Stunden vorher unser Zug als der nächste abfahrende Zug benannt. Da das Land so schmal ist und man mit dem Zug von Hanoi im Norden bis Saigon im Süden über 2 Tage benötigt, fahren die meisten Züge nur morgens oder abends ab und dann in einem Stück durch. Falls man Zugfahren mag, kann man also locker 2 Tage und Nächte im Zug verbringen.

Unser Zug fuhr pünktlich um 19:30 Uhr los. Wir machten es in unserm 6er Schlafabteil bequem (eigentlich wollten wir ein 4er, aber die waren schon ausgebucht). Wir lagen beide auf den unteren Liegen (diese sind etwas teurer, dafür hat man mehr Kopffreiheit und muss nicht auf die oberen Betten klettern) und hatten jeweils eine Steckdose sowie eine Leselampe. Theoretisch gab es ein WLAN – dieses funktionierte allerdings nicht. Auf jeder Liege befindet sich ein Kissen sowie eine Bettdecke. Diese werden wahrscheinlich nur bei Fahrtbeginn ausgetauscht – das ist für westliche Hygienestandards natürlich seltsam, wenn man auf halber Fahrt einsteigt und sich dann in die Decke kuschelt, die von einem Reisenden zuvor bereits genutzt wurde.

Die Zugfahrt war insgesamt recht lustig und eine schöne Erfahrung. In der Nacht (und natürlich nicht nur da) wird man gut durchgeschaukelt – Julia fand das gemütlich und hat nach eigener Aussage gut geschlafen, ich bin dagegen schon öfters aufgewacht.

Noch ein Tipp, falls man Angst um sein Gepäck hat: Alle Gäste packen ihr Gepäck unter die unterste Liege oder legen es in ihr eigenes Bett. Wir hatten für diesen Anwendungsfall extra Vorhängeschlösser mitgebracht – leider passten diese nicht um die breiten Stangen. Also habe ich einfach einen Ärmel meines Pullovers an meinen Rucksack gebunden und den anderen Ärmel an das Bettgestell. Eine andere Idee ist es, einen Müllbeutel über seinen Rucksack zu machen – als Alarmanlage, von der man im Fall der Fälle aufwacht.

Hue

In Hue kamen wir morgens um 8:40 Uhr an. Leider wurden wir wie schon die Tage zuvor von üblem Regen begrüßt. Wir sind erstmal ins Hotel und durften dort schon einchecken (mit Entschuldigungen vom Manager, dass das Zimmer noch nicht fertig war). Nach einer Dusche, dem Kauf eines Regencapes sowie einem Frühstück ging es dann etwas frustriert in den Sightseeing-Tag in Hue. Das einzige Ziel des Tages war die Zitadelle bzw. der kaiserliche Palast. Dort kann man locker einen halben Tag verbringen und die erhaltenen und restaurierten Gebäude ansehen. Das war alles recht spannend und bei schönem Wetter macht es sicherlich viel Freude, durch die Anlage zu wandern oder im Park zu picknicken. Da uns der durchgängige Regen mittlerweile gehörig die Laune verdorben hatte, fuhren wir völlig durchnässt früh wieder zu unserem Hotel – dieses haben wir dann erst abends wieder für ein (leckeres!) Abendessen verlassen.

 

Cat Ba Island

Cat Ba Island

Am Montag, den 21. März reisten wir von Hanoi auf die Insel Cat Ba. Da man dabei mehrmals die Verkehrsmittel wechseln muss, haben wir uns für ein Kombinationsticket vom Anbieter Hoang Long entschieden (210.000 Dong/Person), da muss man sich um nichts mehr kümmern – das kann ich nur weiterempfehlen. Zuerst ging es mit dem Bus nach Hai Phong, wo wir noch mehr Passagiere aufnahmen (die dann auf kleinen Plastikhöckerchen im Gang sitzen mussten und bei den zahlreichen Schlaglöchern lustig durcheinanderpurzelten). Vom Fähranleger brachte uns ein Schnellboot zur Insel, dort wurden wir in einen weiteren Bus verladen und nach Cat Ba Stadt gebracht.

Cat Ba Stadt ist sehr auf die Touristenmassen ausgelegt, die während der Hauptsaison hier einfallen. Am Hafen steht ein großer, hässlicher Hotel-Betonklotz neben dem anderen und es gibt unzählige, sehr touristische Restaurants. Momentan ist aber Nebensaison und so machen die Restaurants einen geradezu ausgestorbenen Eindruck und Hotelzimmer sind beeindruckend günstig. Leider war das Wetter während unseres Aufenthalts nicht besonders gut – es war verhältnismäßig kühl, nebelig und regnerisch.

Wir wollten von Cat Ba aus die berühmte Halong-Bucht besuchen. Aufgrund des Wetters entschieden wir uns gegen eine zweitägige Tour mit Übernachtung auf dem Boot und buchten eine Tagestour bei Catba Ventures, die sehr zu empfehlen ist! Der wolkenverhangene Himmel und der Nebel taten der unglaublichen Schönheit der Halong-Bucht und ihrer kleinen Schwester, der Lan Ha-Bucht keinen Abbruch – im Gegenteil, dadurch wirkten die Felsformationen irgendwie mystisch. Leider schwamm zwischendurch auch immer wieder ziemlich viel Müll im Wasser herum, das war nicht so schön. Unser Guide Phuc erklärte uns viel über die Gegend, ihre Geschichte und die Menschen, die hier leben. Gegen Mittag stand Kayaking auf dem Programm. Nachdem die ganze Gruppe ohne zu Kentern jeweils zu zweit in Kayaks gesetzt worden war, paddelten wir gemeinsam mit sehr vielen anderen Touristengruppen (es gab mehrmals Zusammenstöße) um Inselchen herum, zwischen Felsbrocken hindurch und sogar durch eine lange Grotte in einen von hohen Felsen umgebenen „versteckten“ See. Hier sahen wir Affenfamilien, die total entspannt und unbeeindruckt von unserer Gegenwart auf den Felsen herumturnten. Das war wirklich toll.

Wieder zurück auf dem Boot gab es Mittagessen – Fisch und Meeresfrüchte in vielen verschiedenen Ausführungen, es war total lecker. An unserem Tisch saß ein Koch aus den Niederlanden, der ganz begeistert von der asiatischen Küche schwärmte.

Später gab es noch eine Pause an einem kleinen Strand, hier konnte geschwommen und geschnorchelt werden. Aufgrund des Wetters trauten sich aber nur zwei aus unserer Gruppe ins Wasser (und nein – das waren nicht wir!). Auf dem Rückweg hielten wir noch an einer schwimmenden Fischfarm. Diese Farmen bestehen im Prinzip nur aus von auf dem Wasser schwimmenden Fässern getragenen Holzbalken, dazwischen werden unterschiedliche Fischarten gezüchtet. Menschen und viele Hunde spazieren auf diesen dünnen Balken hin und her. Wir waren sehr froh, als wir alle trockenen Fußes wieder auf dem Boot waren.

Am nächsten Tag mieteten wir Mofas, um damit die Insel zu erkunden. Cat Ba Island ist wirklich wunderschön und es macht riesigen Spaß, mit dem Bike herum zu brausen und die Landschaft zu genießen. Wir fuhren bis zum Fähranleger auf der anderen Seite und hielten dabei mal hier, um ein bisschen am Strand zu sitzen, mal dort, um einen Kaffee zu trinken oder zu einem Aussichtspunkt emporzusteigen. Am Wegesrand grasten die Büffel gemütlich vor sich hin, ab und zu blockierte eine Ziegenherde die Straße. Besonders beeindruckend war die Trung Trang Höhle, in der wir eine Weile – bis auf die Fledermäuse um uns herum – ganz alleine waren. Wenn man sich vorstellt, in einer solchen Höhle verloren zu gehen… Wirklich unheimlich. Danach besichtigten wir noch die Hospital Cave, eine Höhle, in der im Vietnamkrieg Verletzte behandelt wurden, außerdem fanden hier Kämpfer des Vietkong Unterschlupf. Leider waren nur leere Betonräume ohne jegliche Aufbereitung oder Erklärung zu sehen, sodass wir ein wenig enttäuscht waren. Vielleicht ist der Besuch mit Führung interessanter.

Nachmittags fuhren wir mit unseren Mofas noch zu den Stränden der Insel mit den kreativen Namen Cat Ba 1, 2 und 3. Die sind bei gutem Wetter sicher schön und gut gefüllt, wir hatten sie an diesem regnerischen Tag jedoch fast für uns allein.

Unsere Unterkunft auf Cat Ba war ein Hostel mit sehr familiärer Atmosphäre. Die Familie, die dort auch wohnte (die Rezeption war quasi ihr Wohnzimmer), veranstalte regelmäßig „family dinner“, an denen wir zweimal teilnahmen. Zusammen mit anderen Backpackern und der Familie verspeisten wir richtig leckeres vietnamesisches Essen!

Hanoi

Hanoi

Am Freitag, den 21. März verließen wir Laos schweren Herzens per Flugzeug von Vientiane nach Hanoi. Die Strecke hätten wir auch mit dem Bus zurücklegen können, aber wir hatten viele gruselige Dinge über diesen 24-stündigen „Horrorbus“ gehört und die Erinnerung an die letzte Busfahrt steckte uns noch in den Knochen – daher entschieden wir uns für den Flug. Dieser verlief reibungslos und auch an der Immigration in Hanoi hatten wir keine Probleme, obwohl wir kurz zuvor mit großem Schrecken bemerkt hatten, dass auf meinem Approval Letter (so eine Art E-Visum) das falsche Geschlecht stand… Später haben wir gehört, dass selbst Schreibfehler zu großen Problemen führen können, daher haben wir wohl ziemlich Glück gehabt!

Im Hotel wurde uns eröffnet, dass man leider voll sei (ja, wir hatten online gebucht) – aber keine Sorge, man bringe uns für eine Nacht in einem Hotel in der Nachbarschaft unter. „Same, same!“ … Das war es leider nicht, das Ersatz-Hotel war eine ziemliche Absteige. Zu diesem Zeitpunkt war unsere Laune schon nicht mehr ganz so gut. Aber wir waren ja noch optimistisch und wollten uns dieses Hanoi mal ein bisschen genauer angucken. Wir traten vor die Tür und wunderten uns (wie schon beim Aussteigen aus dem Flieger) über die niedrigen Temperaturen (ja, im Vergleich mit > 35 Grad ist 25 Grad ein ziemlicher Temperatursturz!) und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Noch während wir uns wunderten, wurden wir das erste Mal fast überfahren. Eigentlich alle Städte Südostasiens sind voller verrückter Zweiradfahrer, aber Hanoi spielt da echt noch in einer ganz anderen Liga. Als Neuling neigt man angesichts dieses Chaos zu zwei Reaktionen: Schockstarre oder die Flucht nach vorn. Beides ist keine gute Idee, wie uns mitgeteilt wurde: Als Fußgänger solle man einfach stetig langsam gehen, ohne die Geschwindigkeit zu verändern. Die Motorräder und Mofas würden dann unsere Geschwindigkeit in ihre Fahrweise einberechnen und um uns herumfahren. Das funktioniert tatsächlich, aber es gehört schon etwas Todesmut dazu, gemessenen Tempos eine stark befahrene vierspurige Fahrbahn zu betreten… Jedenfalls überforderten der Verkehr und die Lautstärke uns am ersten Abend gewaltig, und als es dann noch anfing zu regnen (!!!), flüchteten wir in unser Hotelzimmer.

Am nächsten Tag wollten wir Hanoi bei der Besichtigung der Altstadt eine neue Chance geben. Bestimmt hatten wir am Vortag überreagiert! Unser Enthusiasmus wurde allerdings von einem andauernden Nieselregen und beeindruckendem Nebel etwas gedämpft. Wir liefen zum Hoan-Kiem-See, in dem einer Legende zufolge im 15. Jahrhundert eine riesige goldene Schildkröte mit einem Schwert verschwunden ist, und besichtigten dort den Ngoc-Son-Tempel, der auf einer Insel auf dem See steht und über eine schicke rote Brücke (Selfie-Alarm…) zu erreichen ist. Danach ließen wir uns weiter durch die Straßen um den See treiben. Die Zünfte Hanois ließen sich früher jede in einer anderen Straße nieder, daher stammen auch noch die Namen der Straßen, und auch heute lässt sich eine gewisse Häufung bestimmter Läden oder Werkstätten in den unterschiedlichen Straßen beobachten. In einer Straße befand sich zum Beispiel ein Buchladen neben dem anderen, in einer anderen fanden sich fast nur Blumenläden. Es ist recht lustig, durch die Straßen zu ziehen und dann zu raten, um welche Straße es sich handelt. Wir schlenderten umher, tranken hier und da einen Kaffee – auch einen berühmten vietnamesischen Egg Coffee im Kaffee des Erfinders höchstpersönlich. Ja, da ist wirklich Ei(weiß) drin und ja, das schmeckt tatsächlich ziemlich gut! Dann besichtigten wir die St.-Joseph-Kathedrale, die ein bisschen an Notre Dame erinnert. Es war ein seltsames Gefühl, nach all den Tempeln und Pagoden wieder in einer Kirche zu sein. Als dann auch noch die Glocken läuteten, kamen tatsächlich ein bisschen Heimatgefühle auf. Abends wurde in den Straßen ein Nachtmarkt aufgebaut, den wir uns aber nur flüchtig anschauten – es gab vor allem Selfie-Sticks, Handyhüllen und schlecht bedruckte T-Shirts. Da unser Tageslimit an Nahtoderfahrungen ausgereizt und wir ziemlich nass waren, kehrten wir nach einer schnellen Nudelsuppe in unser Hotel zurück.

Wir waren nicht besonders traurig darüber, dass der nächste Tag unser letzter in Hanoi sein würde. Aber wir wollten uns würdig verabschieden und fuhren mit dem Bus in den Westen der Stadt, um uns das Ho-Chi-Minh-Mausoleum anzuschauen. Das eigentliche Erlebnis daran war das Warten in der Schlange! Um überhaupt das Ende der Schlange zu erreichen, mussten wir bestimmt fünf bis zehn Minuten an ihr entlanglaufen. Dort standen vor allem Vietnamesen, ganze Kindergarten- und Schulklassen, um ihrem „Uncle Ho“ am Sonntag einen Besuch abzustatten. Wir wurden natürlich ordentlich gefilzt, mussten unsere Rucksäcke und elektronischen Geräte abgeben. Dann wurde sich adrett in Zweierreihen aufgestellt, man durfte die Hände nicht in die Taschen tun oder hinter dem Rücken falten, auch geredet werden sollte nicht mehr. Das alles wurde von Soldaten in weißen Unformen, die alle paar Meter an der Schlange vorbeiliefen, überwacht. Im eigentlichen Mausoleum, einem hässlichen Betonklotz, waren wir vielleicht 30 bis 45 Sekunden (in der Schlange standen wir eine Stunde). Die Schlange wurde durch einen dunklen Raum geleitet, in dessen Mitte schwach angeleuchtet der einbalsamierte Körper Ho Chi Minhs in einem gläsernen Sarg ruht. Das war alles wirklich surreal…

Danach besichtigten wir die Einsäulenpagode und den Literaturtempel, einen sehr schönen und gut erhaltenen Tempel, an dem früher auch Doktortitel vergeben wurden. Wir bekamen eine kostenlose Führung von einem eifrigen Chemiestudenten, der damit seine Englischkenntnisse aufbessern wollte, das war wirklich schön! Das Gelände war voller Schulklassen, die dort mit Robe und Hut für ihre Abschlussfotos posierten. Danach saßen wir dort noch eine Weile und beobachteten den Trubel.

Nach einer Stärkung auf dem Dach eines Fastfood-Restaurants mit tollem Blick ging es wieder zurück in Richtung Altstadt. Wir sahen die kaiserliche Zitadelle, allerdings nur von außen, und blieben schließlich bei einem Park in der Nähe hängen, der so voller Leben war, dass wir einfach zuschauen mussten: Es gab eine Aerobic-Gruppe, skatende Teenager, und das lustigste: Man konnte an einem Stand Roller, Inliner und kleine elektrische Autos für Kinder ausleihen! Der ganze Platz war also voller kleiner Kinder, die in blinkenden kleinen Plastikautos herumfuhren oder, noch besser, von ihren Vätern ferngesteuert wurden. Es war so witzig. Ein bisschen wie auf den Straßen, aber in harmlos.

Das waren unsere zweieinhalb Tage Hanoi… Leider hat uns diese Stadt bisher am wenigsten von allen gefallen. Vermutlich hat sie uns auch ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt, vielleicht hätten wir sie zu einem anderen Zeitpunkt mehr genossen. Vor allem nach den entspannten Tagen im eher langsamen Laos hat uns die Hektik Hanois total überfordert, es kam uns alles laut, gefährlich, schmutzig vor. Die Vietnamesen waren bisher leider auch nicht besonders nett zu uns, wir waren total erstaunt, weil man uns ständig ignorierte und uns total offensichtlich verarschen wollte. Auch von der Straßenküche, die so angepriesen wurde, haben wir leider nicht viel entdecken können (außer Nudelsuppen). Hanoi hat auch schöne Ecken, keine Frage. Aber ich muss so bald nicht wiederkommen.

Der grobe Reiseplan steht

Wie viel Struktur und wie viel Spontanität sollte eine 10wöchige Reise haben? Hier muss man wohl den richtigen Kompromiss finden. Unser Vorgehen war, dass wir sicherheitshalber – da es sich an vielen Orten um die Hauptreisezeit handelt – schon einmal alle wichtigen Flüge im Vorhinein gebucht haben. Außerdem haben  an den Rändern (also zu Beginn der Reise und am Ende) schon einmal Hotels gebucht – aufgrund der Flugdaten wissen wir, wo wir dann sind – oder wo wir zu mindestens sein sollten 😉

Die ersten 2einhalb Wochen sind also nun fest und auch die letzte Woche ist gebucht. Und mittendrin haben wir viel Flexibilität für spontane Routenänderungen!

Thailand (nur Bangkok)

Los geht es in Thailand. Hier landet unser Flieger und bei einem 3tägigen Aufenthalt in Bangkok haben wir etwas Zeit, in Asien anzukommen bzw. uns etwas zu klimatisieren. Außerdem können wir in Bangkok noch einige Erledigungen für den Rest der Reise machen.

Myanmar

Gleich zu Beginn erleben wir dann ein Highlight unserer Reise: Es geht nach Myanmar! Da es unterschiedliche Angaben zu möglichen Einreisemöglichkeiten gab, haben wir uns für die sichere Variante – eine Einreise per Flugzeug – entschieden und deshalb einen Hin- und Rückflug von Bangkok nach Yangon (Rangun) gebucht. In den zwei Wochen im Land werden wir erst in Yangon bleiben, dann nach Began reisen, von dort nach Mandalay und schließlich zum Inle-Lake.

Da es oft hieß, dass der Februar die größte Reisezeit ist und es aufgrund des touristischen Aufschwungs oft mehr Reisende als Betten gibt, haben wir hier schon alle Hotels gebucht – allerdings oft mit Stornierungsmöglichkeiten bei zu einem Tag vorher. Reisen werden wir mit Zug, Boot und Bus. Tickets hierfür besorgen wir vor Ort und hoffen, dass wir dann noch mitgenommen werden sowie gute Plätze erhalten.

Thailand (diesmal richtig!)

Nach unserem Aufenthalt in Myanmar geht es schließlich zurück nach Thailand – diesmal für länger. Hier wissen wir noch nicht, ob wir Richtung Norden gehen oder es uns nach den relativ durch getakteten ersten beiden Wochen erstmal an den Strand zieht. In Thailand bleiben wir insgesamt etwa 12 Tage – mal sehen, ob es eine der hier genannten Routen wird.

Laos

Entweder bei Huay Xai oder Vientiane geht es dann nach Laos. Hier wollen wir Vientiane, Luang Prabang und Vang Vieng ansehen – die genaue Reiseroute steht aber noch nicht fest. Eingeplant sind jedenfalls 9 Tage.  Irgendwann geht es dann entweder mit dem HorrorBus oder mit dem Flugzeug (fall wir ein günstiges Angebot finden oder spontan keine Lust auf eine 24-Stunden-Busfahrt haben) nach Hanoi!

Vietnam

Etwa 13 der bei Visa-on-Arrival möglichen 15 Tage wollen wir in Vietnam bleiben. Zunächst entdecken wir Hanoi und die Halong Bucht – danach soll es mit dem Zug südwärts bis nach Ho Chi Minh City / Saigon gehen – mit Zwischenstopps in Hue und Hoi An.

Kambodscha

Schließlich geht es vorrausichtlich über den Landweg nach Kambodscha. Hier haben wir 11 Tage eingeplant, damit wir noch einmal am Strand entspannen können. Endziel ist dann die Tempelanlage Angkor Wat  bei Siem Reap. Hier sind wir relativ flexibel vor unserem gebuchten Flug, da man dort aufgrund der Größe sowohl einen Tag oder auch 2-3 Tage verbringen kann. Dann geht es mit dem Flieger nach..

Malaysia

..Kuala Lumpur. Dieser Flug war günstiger als ein Direkt-Flug nach Singapur und so haben wir noch einen Tag bzw. 2 Nächte, um die Hauptstadt von Malaysia etwas kennenzulernen.

Singapur

Mit einem 20-Euro-Flieger geht es dann zum letzten Ziel unserer Reise. Hier haben wir noch 3 Tage, bevor dann abends der Rückflug über Helsinki nach Deutschland ist.

 

Was haltet ihr von der Route? Was würdet ihr anders machen?

 

 

 

 

 

 

 

Wolle mer se rein lasse? Über Visa in Südostasien

Ein Visum ist laut Wikipedia die Bestätigung eines fremden Landes, dass dem Passinhaber die Einreise, Durchreise und der Aufenthalt erlaubt ist. Am hilfreichsten bezüglich der Visums-Informationen sind die Botschaften der einzelnen Ländern. Da die Informationen dort jedoch oft relativ unübersichtlich sind,  tragen wir hier unsere gesammelten Informationen (Stand: Januar 2016) zusammen – die Angaben sind natürlich ohne Gewähr.

Thailand

Hier dachten wir, dass die VISA-Bestimmungen besonders einfach bzw. backpacking-freundlich sind. Jedoch haben sich die Visumbestimmungen dummerweise im November 2015 geändert und man kann den nun veralteten Informationen im Internet nicht mehr uneingeschränkt vertrauen. Selbst die thailändische Botschaft bietet unterschiedliche Informationen.

Offiziell bekommt man bei der Einreise 30 Tage. Wer allerdings mehrfach ein- und ausreisen möchte, benötigt laut der thailändischen Botschaft ein besonderes Visum (Tourist Visa M), welches 150 Euro kostet und viele Anforderungen an den Antragsteller beinhaltet.

Da wir allerdings nur einige Tage in Bangkok bleiben wollen, dann per Flugzeug nach Myanmar reisen und schließlich erst dann weiter in Thailand reisen wollen, erscheint uns das letztere Visum etwas unsinnig – zumal wir ingesamt weniger als 30 Tage im Land sind. Und tatsächlich: Im aktuellen und scheinbar gut recherchiertem Blog flashpacking4life heißt es, dass  „Personen die 1 bzw. maximal 2 mal mit Einreiseerlaubnis einreisen wollen, mit Nachweis eines Flugtickets keine Probleme bekommen“. Um ganz sicher zu gehen, haben wir noch einmal bei der thailändischen Botschaft in Berlin nachgefragt. Auch hier versicherte man uns, dass eine erneute Einreise mit gültigem Reisepass kein Problem ist.

Genau wissen wir allerdings auch nicht – mehr werden wir dann wohl erst nach unserem Aufenthalt in Myanmar wissen – drückt uns die Daumen, dass alles gut geht!

Myanmar

Definitiv ein Visum benötigt man dagegen für Myanmar (Burma). Gerne wären wir über den Landweg von Thailand eingereist – hier gibt es derzeit 4 offenen Grenzübergänge (Mae Sot / Myawaddy , Mae Sai / Tachileik, Phunaron (Phu Nam Ron) / Htee Kee sowie Ranong/Kawthaung). Die Grenzübergänge sind auf der informativen Webseite go-myanmar.com gut beschrieben – allerdings ist die Einreise laut dem Blog allerdings nur Thailändern vorenthalten.

Es bleibt also nur die Einreise über Flugzeug – dazu benötigt man ein E-Visum, welches auf einer speziellen Webseite online beantragt wird und dann innerhalb einer Woche zugestellt wird. Für die Beantragung muss man den Einreise-Flughafen sowie die Adresse der ersten Übernachtung angeben, ein Passfoto hochladen und u.a. die berufliche Tätigkeit benennen. Die Webseite ist etwas holprig, es gibt Verbindungsabbrüche und nervige Popur-Warnungen. Vorsicht: Nicht einreisen sollen scheinbar Nutzer mit einer E-Mail-Adresse mit einem Bindestrich. Jedenfalls kann eine solche Adresse in den Statusabfrage- und Kontaktformularen nicht genutzt werden.

Das E-Visum bekomm man dann nach 3 Werktagen, unsere waren zum Teil schon schneller da – allerdings haben wir beide keine E-Mail-Benachrichtigung mit einem PDF erhalten sondern mussten uns selbst einloggen und dort dann das PDF entdecken bzw. herunterladen.

Hat man ein E-Visum erhalten, hat man 30 Tage Zeit für die Entdeckung von Myanmar.

Laos / Kambodscha

Laut Reiseführern gibt es die Möglichkeit, problemlos Visa-on-Arrival zu erhalten. Diese berechtigen für einen 30tägigen Aufenthalt. Man kann auch vorher ein Visum beantragen – aber der Prozess an der Grenze soll einfacher und auch kostengünstiger sein – auch wenn man an der ein oder anderen Grenze eventuell sogenannte Stempelgebühren an den diensthabenden Grenzposten zahlen muss.

Vietnam

Hier bekommt man bei der Einreise eine Aufenthaltsdauer von 15 Tagen. Wir könnten vorher ein Visum beantragen – da uns allerdings die 15 Tage reichen, verzichten wir auf die Extrakosten. Falls wir unterwegs auf die Idee kommen, doch länger hier zu bleiben, würden wir das Visum von unterwegs beantragen.

Malaysia / Singapur

Sowohl in Malaysia als auch Singapur  benötigt man als deutscher Staatsbürger kein Visum.

 

Eine Übersicht aller VISA Bestimmungen für Asien findet ihr auch im Blog Backpacking Asien.